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1. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 84

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
sich im Lande, doch sächsischer Tapferkeit gelang es, in kurzer Zeit auch den größten Teil der Nordwenden zu überwinden und zinsbar zu machen. Aber noch unwilliger wie die Heveller trugen die Milzen und Obotriten die Herrschaft der Sachsen, denn schwer wie Eisen lag die Hand derselben auf ihrem Nacken. Auch sie beugten sich nur scheinbar unter das harte Joch, im Stillen aber arbeiteten sie daran, dasselbe abzuschütteln und blutige Rache zu nehmen an ihren Unterdrückern. Jaczo, der aus Brannibor entkommene Herzog der Wenden, zog, den Sachsen unbekannt, im ganzen Lande umher und säete die Saat der Empörung, und ehe sie es ahnten, ging, dieselbe auf, um die Arbeit fast eines ganzen Jahres zu vernichten. Damals war Walsleben, ein in der Nähe des linken Elbufers zwischen Werben und Arneburg gelegener Flecken, ein wohl befestigter und volkreicher Ort, und in demselben lag eine starke sächsische Besatzung. Bernhard, Thietmar und Hermann waren aber weiter gezogen, um die letzten Reste der Wenden an der Ostsee zu unterwerfen. Diese Abwesenheit der Führer mit einem großen Teile des Heeres ermunterte Jaczo, den Aufruhr zu beginnen. Mit einem großen, in Eile gesammelten wendischen Heere zog er vor Walsleben. Die Besatzung war nicht stark genug, dem mächtig andringenden Feinde zu widerstehen; im Sturm wurde die Feste genommen und alle Sachsen wurden niedergehauen. Nur die christlichen Priester, welche sich in derselben befanden, wurden auf den ausdrücklichen Befehl Jaczos verschont, aber nicht, um ihnen die Freiheit zu schenken, sondern um sie zu einem greuelvollen Tode zu Opfern der blutgierigen wendischen Götzen aufzusparen. Triumphierend und mit Beute beladeu wandten sich alsdann die siegreichen Wenden nach Norden, die gefesselten Priester mit sich führend, überschritten die Elbe und verschanzten sich in Lenzen, am rechten Ufer dieses Stromes. Dieser Wassenersolg war das Zeichen zum Aufstand für alle wendischen Stämme des Nordens. Wie ein Mann erhoben sie sich, sammelten in Eile

2. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 1

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
Erstes Kapitel: Nachrichten aus dem Reich. -Mitist Du mir, mein lieber Leser, heute in die weite, Braune Heide folgen? Nun, so komm, besteige im Geiste mit mir den Eisenbahnzug und laß Dich hinfahren mitten in die große Lüneburger Heide hinein, an Celle und Uelzen vorbei, bis der Schaffner Dir zuruft: „Station Soltau!" Hier wollen wir den Zug verlassen und Umschau halten. Ein kleines, freundliches Städtchen liegt vor uns; einige rauchende Essen geben uns Zeugnis von dem Gewerbsleiß der Bewohner. Freundliche Parkanlagen umgeben den Ort, wahrend in etwas weiterem Abstande die Heide sich nach allen Seiten ausdehnt, unterbrochen von schattigen Baumgruppen, grünen Weiden und wogenden Kornfeldern. Ein klares Wasserlein, die Böhme, fließt murmelnd zwischen erhöhten Usern dahin, hier ein anderes, noch kleineres Wässerlein, die Soltau, von welcher das Städtchen den Namen hat, in sich ausnehmend. Ein kräftiges, biederes Volk ist es, welches die Stadt und die Umgegend bewohnt, und ich bin überzeugt, wir werden uns hier bald heimisch fühlen. Die Leute hier haben noch viel von der Altvordern Zucht und Sitte bewahrt; zähe halten sie fest am Herkömmlichen, und besonders ist es die schöne Tugend der Gastfreundschaft, welche bis auf den heutigen Tag in hohem Ansehen steht. Auch ihre Sprache ist noch im Wesentlichen dieselbe, welche vor tausend Jahren hier gesprochen wurde, als noch der Bär und der Ur in den deutschen Wäldern hauste und dem Wodan auf riesigen Felsaltären blutige Opfer gebracht wurden. Ticmann, Der Erbe von Stübeckshorn. 1

3. Die Supplingenburger - S. 102

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 102 — er ihr Land betrat, seine Predigt nicht zu dulden. Als er daher nun mit seinen Gefährten die Insel erreichte und in der Nähe der Stadt seine Zelte aufschlug, drängten die Bewohner sich herzn, überhäuften ihn mit Schmähungen und drohten, ihn zu töten, wenn er nicht alsbald ihr Eiland verlasse. Vergebens war es, daß er bat, ihn nur einmal anzuhören, vergebens, daß er endlich mit dem Zorn Lothars, des gefürchteten Herzogs von Sachsen, drohte; unter den Steinwürfen und Geißelhieben der aufgeregten Menge mußte er feine Zelte abbrechen und er konnte froh fein, daß er mit feinen Begleitern nur das Leben rettete. Otto war nicht der Mann, der sich durch einen Mißerfolg alsbald mutlos machen ließ. Er wandte sich jetzt geradeswegs nach Stettin, welche Stadt als Hauptstadt des Fürsten Wratislav und durch ihren bedeutenden Handel die wichtigste Stadt ganz Slaviens war. Die Handelsverbindungen der Stettiner hatten sie in vielfache Berührung mit ihren christlichen Nachbarn gebracht und es befanden sich schon vereinzelte Christen in der Stadt, die sich aber verborgen hallen mußten, weil Wratislav dem Christentum, als der Religion seiner Feinde, abgeneigt war. In Stettin war das Haupt* Heiligtum des Triglaff, des wendischen Gottes, der die Herrschaft über Himmel, Erde und Unterwelt hatte; in dem Tempel desselben, welcher ans einem erhöhten Platze inmitten der Stadt stand, wurde das dreiköpfige goldstrotzende Bild desselben verehrt, und in einem andern Tempel befand sich das heilige schwarze Triglaffpferd, aus dessen Huftritten die betrügerischen Priester die Zukunst weissagten. Der Fürst Wratislav befand sich zu der Zeit, als Bischof Otto in Stettin kam, nicht in der Stadt; er lag mit seiner Mannschaft im Felde gegen den Sachsenherzog, der herangezogen war, um im Falle der Not dem Bamberger, seinem Verbündeten, nahe zu sein. Anfangs schien Ottos Wirken in Stettin keinen bessern Erfolg zu haben als auf den Inseln; wenn die Bewohner der Stadt, aus Furcht vor der Rache Lothars, sich auch

4. Die Supplingenburger - S. 101

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 101 — Evangelium zu pflegen; er selbst aber machte sich auf, weiter ;n reisen, denn erst der kleinste Teil seiner Arbeit war vollbracht. — An der Stelle aber, wo Otto die ersten Wenden taufte, am Ottobrunnen, unweit Pyritz, erhebt sich, von dem frommen König Friedrich Wilhelm dem Dritten von Preußen errichtet, jetzt ein Denkmal zum ewigen Gedächtnis des wackeren Apostels der Wenden. Von Pyritz wandte sich Bischof Otto nach Kammin, wo ein wendischer Häuptling, der fünfundzwanzig Weiber hatte, Hof hielt. Unter diesen Weibern befand sich eine, die auf einem Kriegszuge, den die Wenden gegen ihre christlichen Nachbarn unternommen, geraubt worden war; aber auch als Fürstin der Wenden hatte sie ihren Christenglauben treu bewahrt. Als nun Otto nach Kammin kam, bestimmte sie ihren Gemahl, daß er dem Heilsboten seinen Schutz gewährte, und ungefährdet konnte er auch dort das Wort vom Kreuz verkündigen. Und Gott der Herr lenkte es, daß das Herz des Häuptlings den Worten des Bischofs sich erschloß. Mit seinem ganzen Hofe begehrte er die Taufe und entließ auf Ottos Geheiß seine Weiber bis auf die eine, die ihn willig gemacht, der Heilsbotschaft sein Ohr zu leihen. Seinem Beispiele folgten viele Einwohner der Stadt, und Otto konnte auch hier eine Kirche bauen, welche der Häuptling reichlich ausstattete mit den Ländereien, die früher die heidnischen Priester besessen. Nach längerem Ausenthalt in Kammin wendete er sich nach der gegenüberliegenden Insel Wollin: dieselbe galt als ein Hauptbollwerk des Heidentums, und daher mußte es seine Sorge sein, auch hier dem Christentum eine Stätte zu bereiten. Die Einwohner der Inseln Wollin und Usedom waren als ein rohes Schiffervolk bekannt und gefürchtet. Der Seeraub war ihre Haupterwerbsquelle, und wehe dem Schiffe, das hilflos an ihrer Küste strandete! Sie hatten schon von dem Wirken Ottos in Pyritz und Kammin gehört durch die heidnischen Priester, die bei ihnen Zuflucht gesucht hatten, und sie beschlossen, noch ehe

5. Der Freischöffe von Berne - S. 1

1891 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
Erst es Kapitel: Ein verhängnisvoller Märztag. fegeuüber dem Gebiete der alten Hansestadt Bremen, am linken Ufer der Weser, dort, wo die Hunte sich diesem Strome zuwälzt, liegt eine weite, ebene Landstrecke, durch hohe Deiche gegen das Eindringen der Fluten, welche bei hohem Wasserslande das Land bedrohen, geschützt; das ist das Stedingerland. Das Gebiet des Stedingerlandes ist eine der blühendsten und fruchtbarsten Gegenden des heutigen Großherzogtums Oldenburg; mühsam wurde hier jever Fußbreit Landes dem Weserstrome abgerungen, aber mit reichem Ertrage lohnt auch der Boden den Fleiß des Landmannes. Ueppige Fruchtfelder und herrliche Weiden dehnen sich, so weit das Auge reicht, nach allen Seiten aus, zahlreiche Dörfer und Flecken, bewohnt von einem starken, freiheitliebenden Volke, geben Zeugnis von dem Reichtum und der Wohlhabenheit der Bewohner. Keine große Städte befinden sich in dem Gebiete des Stedingerlandes; die bedeutendsten Orte sind Elsfleth, an der Mündung der Hunte in die Weser, und das uralte Berne an dem Flüßlein gleichen Namens. Der Name Stedingen, Stedingerland oder Stadingerland wird abgeleitet von Gestade und deutet darauf hin, daß dieses Land am Gestade des Weserstromes liegt und diesem Flusse durch menschlichen Fleiß und zähe Ausdauer abgewonnen wurde. Nicht zu allen Zeiten war das Stedingerland in dem blühenden Zustande, in welchem es sich heute unsern Augen bietet. Es gab eine Zeit, als dort, wo heute glänzende Rinderherden weiden und reiche Kornfelder sich Siemann, Der Freischöffe von Berne. 1

6. Der Freischöffe von Berne - S. 51

1891 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 51 — Domkirche zu besetzen und die Truppen des Kaisers zu verjagen. Durch diesen raschen Sieg hatte er die ganze Besitzung der Welfen wieder unter seinem Szepter vereinigt. Als die Stedinger zu ihm kamen und ihn um seine» Schutz baten, war er keinen Augenblick zweifelhaft, was er thun sollte. Sein erbittertster Feind im Norden Deutschlands war Erzbischof Gerhard Ii. von Bremen, der ihm den Besitz der Grafschaft Stade streitig machte. Diesen zu verhindern, mit dem Grafen von Oldenburg gemeinschaftlich seine Waffen gegen die Stedinger zu kehren, beschloß er, in das Erzbistum Bremen einzufallen; den Oldenburgern, so glaubte er und so glaubten auch die Gesandten, würden die Stedinger wohl allein gewachsen sein. Erzbischof Gerhard von Bremen hatte inzwischen mit aller Macht gerüstet, um zugleich mit den Oldenburgern in die Wesermarschen einzudringen. Seine Boten, die schmutzigen und fanatischen Bettelmönche, waren in der ganzen Umgegend umhergezogen, um Streiter zu werben für diesen Krieg, der, wie sie sagten, ein heiliger Krieg sei, weil er gegen Feinde der Kirche geführt würde, und, befangen im Aberglauben und auf reiche Beute hoffend, hatten viele Leute sich nach Bremen begeben, um sich unter die Fahnen des Erzbischofs zu stellen. Der Führer dieses Heeres war Hermann, Graf zur Lippe, ein Bruder des Kirchenfürsten, einer der umsichtigsten Feldherrn seiner Zeit. Mit boshafter Freude überblickte Gerhard von dem Fenster feiner Pfalz aus das große Heer, welches in glänzendem Waffenschmuck sich auf dem geräumigen Domshofe aufgestellt hatte, bereit die Weser zu überschreiten und den Vernichtungskrieg gegen die Ste-dinger zu beginnen, als urplötzlich, wie ein Blitz aus heiterm Himmel, ihn die Nachricht traf, daß Herzog Otto von Lüneburg mit einem großen Heere, welchem sich auch die Osterstader angeschlossen, auf Bremen losrücke. Mit Zähneknirschen vernahm der Erzbischof diese Botschaft; zu keiner ungelegenem Zeit hätte dieselbe kommen können. 4*

7. Die Burgfrau von Ahlden - S. 123

1893 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 123 — Prinzessin den Befehl, einen im Schloßhofe harrenden Reisewagen zu besteigen, der sie in eine ferne Gegend in Sicherheit bringen werde. „Gut", erwiderte sie, „ich bin bereit, diesen barbarischen Ort zu verlassen. Wohin man mich auch führen möge- es ist überall besser, als in diesem abscheulichen Schlosse". Das Schwerste für sie war es, daß sie von ihren Kindern getrennt werden sollte; aber auch dieser Schmerz wurde überwunden. Die fortwährenden Kränkungen hatten das mütterliche Gefühl dermaßen in ihr erstickt, daß sie die Trennung leichter überwand, als sie wohl gedacht hatte. Noch ein- mal küßte sie ihre Kinder, die noch im süßen Schlummer lagen; dann bestieg sie den Wagen, und fort ging es, weit, weit in die Heide hinein, sie wußte selbst nicht, wohin. Es war bereits Nacht, als sie an ihrem Be- stimmungsorte ankam. Die schwere Zugbrücke senkte sich rasselnd über den Burggraben; ehrerbietig wurde sie von dem Schloßhauptmann empfangen, der ihr ihre neue Dienerschaft — lauter unbekannte Gestalten — vorstellte, und ihr dann die Zimmer zeigte, die für sie in Bereitschaft gestellt waren. Von nnn an war sie eine Gefangene.--------- Das Schloß Ahlden, in unmittelbarer Nähe des Fleckens gleichen Namens auf einem mäßigen Hügel gelegen, befindet sich an der Stelle, wo offenbar in früheren Zeiten die Leine in die Aller mündete, ehe sie sich den neuen Weg bei den nahen Hudemühlen in der Nähe der gräflich Hodenbergschen Güter in diesen Fluß bahnte. Heute ist der nächste Weg nach Ahlden von der kleinen Eisenbahnstation Riethagen aus, von wo Schloß und Flecken in einer halben Stunde zu erreichen sind. Die Stelle, wo ehedem die Leine in die Aller mündete, ist noch deutlich zu erkennen; ein noch vorhandener Flußarm heißt noch heute bei den Anwohnern die „tote" oder „alte" Leine. Die Burggräben aber sind heute verschüttet und in Gärten verwandelt, die Wälle sind abgetragen. Beim Eintritt in die Burg, zu welcher vom Flecken aus eine prächtige Kastanienallee führt, fällt dem Wanderer zuerst

8. Der Gutsherr von Vechelde - S. uncounted

1911 - Braunschweig : Graff
Verlag von A. Graff's Buchhandlung, Braunschweig. Aus -em alten Sachsenlanöe. Daterlänöische Erzählungen. Dem deutschen Dolle und insbesondere der deutschen Iugend erzählt von Hermann Tremann. 36r> Band I. Der Erbe von Stübeckshorn.........In dem „(Erben von Stübeckshorn", welches Werk wir bereits früher empfehlend besprochen haben, schildert der Verfasser, wie unter König Heinrich I. und seinem großen Sohne ®tto I. der 5ohrt eines freien sächsischen Bauern, Hermann Billung, sich vom Bauern zum Herzoge der Sachsen aufschwingt, nachdem er zuvor blutige Kämpfe mit den wenden und anderen Feinden des Deutschen Reiches bestanden. — Band ü. Die Supplingenburger. wir wünschten, daß wir dieses, an der Hand einer Familiengeschichte gezeichnete Lebensbild des Sachsenkaisers Lothar unter den Weihnachtsbaum eines jeden niedersächsischen Hauses legen könnten. Der Verfasser versteht anschaulich und packend zu erzählen und Liebe zur Heimat und zum vaterlande zu erwecken. Band Iii. Der Freischöffe von Berne, wahrhaft ergreifend wird in dem „Freischöffen von Berne" der Freiheitskampf der Stemngerr des tapferen Marschenvolkes an der Weser unter Führung seines Freischöffen, gegen die Angriffe der Erzbischöfe von Bremen und der Grafen von Oldenburg (j2o^—\23^) geschildert. Die Geschichte ist reich an großartigen Zügen. Band Iv. Johann Dasnrer von Bremen. Die Geschichte des Bremischen Bürgermeisters Johann Dasmer führt uns hinein in das Zünfte» 3eöer Band broschiert M. 1.—. « 2n elegantem Leinen-banl» M. 7.25. * Ott elegantem Geschenkbanö M. t.50.

9. Der Gutsherr von Vechelde - S. 60

1911 - Braunschweig : Graff
*> *> *> *> *> *> »Sr *> *>- *> *> 60 <• <*<•<• <*4«4«4* ^4*4«4« 4*4* Helm von Preußen, die ebenfalls in Magdeburg sich aufhielt, glaub* ten, daß ihr Bruder in seiner Eigenschaft als Kommandant von Magdeburg nach dort gekommen sei. Der Graf von der Schulen« B>urg trennte sich hier von dem Herzog, der in Magdeburg bleiben wollte, bis er von dem Minister des Kurfürstentums Hannover die Nachricht erhielte, daß alles zu seinem Empfange bei der noch in der Gegend von Stade kampierenden hannoverschen Armee bereit fei. Am 20. November befand sich der Herzog bei feiner Schwester, 6er Königin, in einer Abendgefellfchaft. Er hatte sich soeben mit dieser, einer Hofdame und einem Herrn aus dem Gefolge der Königin zum N)histfpiel niedergesetzt, als ein Kurier hereinkam und ihm eine Depesche überreichte. Ferdinand las sie, übergab alsdann feine Karten einem in feiner Nähe stehenden Herrn und ging mit einigen Worten der Entschuldigung an feine Schwester hinaus. Der Brief, den er empfangen hatte, kam aus dem kurfürstlichen Ministerium und erhielt die Aufforderung, fofort zur Armee abzureisen. Noch in derselben Nacht verließ Ferdinand Magdeburg, ohne sich von feinen Schwestern zu verabschieden. <£r reifte über Burg, Genthin und Havelberg nach perleberg, wo er den hannoverschen Major von der Schulenburg traf, den der General von Oberg ihm entgegengeschickt hatte, um ihm über die Cage der Armee, deren Kommando er übernehmen sollte, Bericht zu erstatten. Dieser lautete nun traurig genug. Die noch unter den Waffen stehenden, zur Untätigkeit verurteilten Truppen waren entmutigt, die Braunfchweiger, die noch nicht den Rückmarsch angetreten hatten, waren gerade im Begriff, dieses zu tun, die Hessen lagen jenseits der Elbe, und es schien fast unmöglich, sie alle wieder zu einem Heere zu vereinigen.

10. Der Gutsherr von Vechelde - S. 52

1911 - Braunschweig : Graff
»> »> »> •> »> *> *> *'/ *> *•> »> *> » «■> 52 4* <*<»<«*<*«*<* <»<«<« <»4»>5w hatten. Die Hannoveraner, Bessert, Braunschweiger, Bückeburger und Gothaer, die bei dem Heere waren, hielten sich tapfer, und es wäre ihnen wohl gelungen, den Sieg zu behaupten, wenn sie nicht durch die Kopflosigkeit des obersten Anführers ebenfalls mit in die Flucht hineingerissen wären. Einige Tage nach dieser Schlacht bei Hastenbeck ergaben sich die Festungen Hameln und Zttinden den Franzosen, und der Herzog von Richelieu, der an Stelle des bei der Irarquife Pompadour in Ungnade gefallenen Marschalls d'etröes jetzt den Oberbefehl über das französische L)eer übernommen hatte, drängte den Herzog von (Lumberland dermaßen in die Enge, daß dieser schließlich einwilligte, mit den Franzosen in dem Flecken Zeven unweit Stade eine Kapitulation abzuschließen. 3n dieser wurde bestimmt, daß die Braunschweiger, Hessen, Gothaer und Bückeburger in die Heimat zurückkehren, die Hannoveraner aber in der Gegend von Stade verbleiben sollten. Kriegsgefangen wurden die Soldaten durch die Übergabe nicht, auch wurde ihnen nicht das Versprechen abgenommen, in diesem Kriege nicht wieder gegen Frankreich zu kämpfen, ja sogar die Waffen ließ man ihnen. Dieser schimpfliche Vertrag wurde am 8. September abgeschlossen. Die entlassenen Truppen, die nunmehr ohne (Ordnung der Heimat zustrebten, gerieten ins größte Elend und trieben sich marodierend in der Gegend von Lüneburg, Ulzen, Telle und Soltau umher, dem deutschen Namen wenig Ehre machend. Der Herzog von (Eumberland wurde von seinem Pater, dem Könige Georg Ii. von England, der über die Kapitulation von Zeven sehr entrüstet war, zurückgerufen und zog sich in die Einsamkeit des Schlosses Idindfor zurück. Für Friedrich Ii. war es ein harter Schlag, daß die englische Hilfsarmee sich auflösen mußte; denn nun konnten die Franzosen,
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